Anamnese & Befundeinschätzung
Ziel der psychiatrischen Anamnese ist das Sammeln von Informationen, die zu einer fundierten Diagnose beitragen. Das Gespräch zwischen Arzt und Patient liefert wichtige Informationen dazu, welche Art von psychischer Störung vorliegt. Dazu gehört die Erhebung der aktuellen Symptomatik, die Erfassung der Lebenssituation und der biographischen Entwicklung des Patienten. Es erfolgt eine Suchtanamnese, das Erfragen von Vorerkrankungen sowie die Familienanamnese. Eine Fremdanamnese, z. B. mit Angehörigen, kann helfen, fehlende Informationen zu ergänzen.
Anamnese (Eigen- und gegebenenfalls Fremdanamnese), gezielte Beobachtungen (z. B. der sprachlichen und nonverbalen Kommunikation) und ergänzende Untersuchungen (körperliche, apparative, psychometrische) führen zu einer psychiatrischen Diagnose. Zur Objektivierung von Befunden kann es sinnvoll sein, die Untersuchung durch den Einsatz standardisierter Erhebungs- und Untersuchungsverfahren zu ergänzen.